...gelingt es, den abendlichen Telefongesprächen noch eine Wendung ins Wesentliche abzugewinnen, so wie gestern: Meine derzeitige Aufgabe scheint zu sein, zu ermutigen; optimistisch zu sein, Zukunftsvisionen zu entwickeln. Aber ist das wirklich meine Aufgabe? Ist es überhaupt möglich, bei so unterschiedlichem Kommunikationsverhalten ein für beide Seiten zufriedenstellendes Gefühl von "Angenommensein" oder von "Geborgenheit" oder von "Sicherheit" herzustellen?
Ein Zwiegespräch steht lange aus - aber ohne wirklich entspannte Atmosphäre wird ein solches Gespräch auf meiner Seite wieder nur zu gestammelten Lobhudeleien verkommen; ich weiß es: Hat doch schon die Anmerkung zu Dagmars Einschlafverhalten zu einer verknatschten Reaktion ihrerseits geführt; in ihrer aktuellen Situation ja auch verständlich. Ist die Wahrheit wirklich zumutbar? Immer?
Aldus - 6. Mär, 13:25
War mein nächster Projektort bisher noch gnädig vom Nebel der Spekulation und der unverbindlichen Absichtserklärungen verhüllt, wird heute nach einem Telefonat klarer: Eschborn. Eschborn wird wohl das Projekt sein, das mich räumlich näher zu Dagmar hinführt, aber auch hin zu all der Fahrerei und der Planerei und dem Familiengeschwurbel... Angesichts allabendlicher Telefongespräche, die häufig erfüllt sind von angestrengter Suche nach irgendwie interessierenden Themen, komm ich mir vor wie ein Todessehnsüchtiger.
Heute morgen kam mir zum ersten Mal der Gedanke, daß es vielleicht im Mai oder im Juni vorbei sein könnte - zwei Jahre, nachdem alles begann... Aber was dann? Die nächste Beziehung, die früher oder später wieder so enden würde? Oder doch eher eine Art unverbindlichen Agreements, was mich zwar nicht "zuhause", aber doch wenigstens lebendig und frei fühlen ließe? Lohnt es sich, die Grenze zwischen Unverbindlichkeit und Verbindlichkeit auszuloten? Wohl eher nicht - also versuchen wir uns weiter an den "Mühen der Ebene", die Marion vor einiger Zeit auch so gerne mit mir gemeistert hätte...
Aldus - 3. Mär, 20:07
Die Zeile geht mir nicht mehr aus dem Kopf: "You leave like a shadow of a train forever leaving station"; Nils Petter Molvaer und die brüchige, nicht eigentlich schöne Stimme von Sidsel Endresen, die gerade deswegen so berührt: Ja, das bin ich.
Aldus - 2. Mär, 15:12
Ich sinniere hier so vor mich hin, und keiner nimmt Notiz davon - in diesem Blog scheint mir vieles wie in der Realität zu sein. Dagmars Umzug steht vor der Tür; ich werkele schon das dritte Wochenende in ihrer neuen Wohnung und bin allein dabei: Allein mit dem Rauschen und Pfeifen und Dröhnen in meinen Ohren...
Immer häufiger frage ich mich, was "Beziehung" für mich bedeutet; was der Einsiedler eigentlich erwartet, was die Welt oder die aktuelle Beste von Allen ihm geben solle, und manchmal fällt mir zu diesem Thema tatsächlich nur die banalste aller Antworten ein :-(
Aldus - 1. Mär, 13:56

...und wieder ein neuer Versuch; diesmal (noch) aus der alten Bundeshauptstadt.
Hab meine Wurzeln verloren über die Jahre und die vielen Umzüge; ich, der Stubenhocker, bin ein Nomade geworden im örtlichen wie im sozialen Sinn. "Die Essenz des Lebens sind die Beziehungen zu anderen Menschen" - wie schnell sich das sagt; wie klug sich das anhört, und wie schwer zu leben für mich...
Aldus - 27. Feb, 23:57
Magische Nacht heute: Tiefster Frieden, die Stadt brodelt in tausendfachem Stimmengewirr, jahrhundertealte Steine atmen die Tageshitze aus, die kerzenflammigen Türme der Kathedrale vor petrolfarbenem Himmel, grosser, runder Honigmond - und ich: Das Staunen der Welt; ich stolpere hierhin und dorthin, ich sehe, ich rieche, ich höre, ich schreibe...
Aldus - 13. Jun, 00:10
Jethro Tull auf Bayern 5 - und die Erkenntnis, dass das Bloggen vermutlich nicht zu meinen Passionen zählen wird...
Aldus - 7. Jun, 21:13
Bob Dylan wird 64 - gehört das hierher? Egal, grade am Radio gehört, und grade recht als Fülltext statt "lorem ipsum...". Merke: Auch an Berufsjugendlichen nagt der Zahn der Zeit...
Kurz umgesehen, und: Was ham wir jetzt gelernt?
- Ich linke, also bin ich: Hört sich fast wie das Credo der Ellbogengesellschaft an, unterstreicht aber bloß den Sozialisationserfolg, an dieser
- Memes teilzunehmen, Websprech sei Dank!
Zur Verfügung steht ein
- Moblog, nicht etwa die Protokollierung fieser Aktivitäten gegen mißliebige MitarbeiterInnen, sondern die technische Vorrichtung, selbst beispielsweise während des Beischlafs den
- Blogspace zu bereichern...
Aldus - 24. Mai, 23:04